Aktuelles
vom Wasserversorgungs- und Abwasserzweckverband Güstrow-Bützow-Sternberg
Preissteigerungen und Investitionen erfordern die Anpassung der Trink- und Abwassergebühren des WAZ in 2025
12.12.2024 | WAZ - Aktuelles
Investitionen von 9,3 Millionen in 2025
Das mit dem Investitions- und Sanierungsplan für das Jahr 2025 beschlossene Investitionsvolumen hat sich im Vergleich zu 2024 deutlich auf insgesamt 9,29 Mio. EUR erhöht. Hier spielen insbesondere die überdurchschnittlich gestiegenen Baupreise (seit 2021: > 30 % laut Baupreisindex des Statistischen Bundesamtes) eine entscheidende Rolle.
Der Schwerpunkt der notwendigen Investitionen des Verbandes im Bereich Trinkwasser liegt auch in den nächsten Jahren auf der Umsetzung der Trinkwasserkonzeption, die eine schrittweise Ablösung von sanierungsbedürftigen Wasserwerken und den Zusammenschluss von Versorgungsgebieten vorsieht. So wird 2025 das Wasserwerk Qualitz an das Versorgungsgebiet des Wasserwerks Wendorf angeschlossen. Zudem ist die Sanierung des Wasserwerkes Bölkow als einer der größten Investitionsmaßnahmen im nächsten Jahr zu nennen.
Im Bereich Abwasser fließen die Mittel sowohl in Kanalsanierungen, aber auch vermehrt in die Sanierungen von Kläranlagen. So steht der Ersatzneubau der Kläranlage Warnow als SBR-Anlage 2025 auf der Agenda, um zukünftig eine verbesserte Reinigungsleistung zu erzielen. Damit erfüllt der WAZ eine Auflage aus dem Maßnahmenplan der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Ferner soll die Kläranlage Groß Bäbelin abgelöst und das Schmutzwasser zukünftig zur Kläranlage Charlottenthal übergeleitet werden.
In Bützow werden auch in 2025 Trink-, Schmutz- und Niederschlagswasserleitungen in einem weiteren Teilabschnitt der Neuen Bahnhofstraße erneuert. In Warin erfordert der Neubau der Mühlenbachbrücke die Umverlegung einer zentralen Schmutzwasserleitung. Auch dies soll im Jahr 2025 realisiert werden.
Neue Gebühren ab dem 1. Januar 2025
Zudem mussten durch Beschlussfassungen der Verbandsversammlung die zuletzt im Jahr 2021 kalkulierten und seither konstant gebliebenen Trink- und Abwassergebühren an die immensen Kostensteigerungen der vergangenen Jahre angepasst werden. Danach steigen die Grund- und Mengengebühren im Trink- und Schmutzwasserbereich. So betragen die neuen Mengengebühren Trinkwasser und Schmutzwasser 2,53 EUR bzw. 3,20 EUR je verbrauchten Kubikmeter Trinkwasser. Vor 3 Jahren wurden hierfür 2,01 EUR bzw. 2,95 EUR je Kubikmeter kalkuliert und beschlossen. Auch die Grundgebühren erhöhen sich; bei der kleinsten und am häufigsten (zu 98 %) verbauten Zählergröße um monatlich 7,12 EUR bei der Trinkwasserversorgung und um monatlich 6,80 EUR je Wohneinheit bei der zentralen Schmutzbeseitigung. Für einen 4-Personen-Haushalt eines zentral angeschlossenen Einfamilienhauses mit einem Durchschnittsverbrauch von 120 m³ steigt die monatliche Gebührenbelastung damit um insgesamt 21,62 EUR, verglichen mit dem der Vorjahre 2022 bis 2024.
Im Bereich der dezentralen Entsorgung beträgt die neue Mengengebühr bei den abflusslosen Sammelgruben 14,26 EUR (zuvor 9,97 EUR) je Kubikmeter verbrauchten Trinkwassers und bei den Grundstückskläranlagen 39,57 EUR (zuvor 31,52 EUR) je abgefahrenen Kubikmeter Abwasser-/Schlammgemisches. Die Grundgebühr bleibt für beide Anlagentypen hingegen unverändert bei 4,50 EUR je Wohneinheit.
Auch die Niederschlagswassergebühr erhöht sich - von 0,67 EUR auf 1,14 EUR je Quadratmeter angeschlossener Fläche.
Die neuen Gebühren gelten ab dem 1. Januar bis zum 31. Dezember 2025.
Trotz enormer Kostensteigerungen in den Jahren 2022 bis 2024 blieben sämtliche Gebühren für Trink- und Abwasser drei Jahre lang stabil. Mit der zum Ende dieses Jahres erfolgten Neu-Kalkulation ist eine Änderung der Gebühren jedoch unumgänglich, um die gesetzlich vorgeschriebene Kostendeckung sicherzustellen. Die Höhe der neuen Gebühren spiegelt zum größten Teil die gestiegenen Kosten für Energie, Chemikalien, Personal und Bauleistungen sowie deren Finanzierung wider. Sie beinhalten jedoch auch die Kosten für die Errichtung des neuen Betriebsstandortes des WAZ in Bützow. Hier wurden erstmals in der 30-jährigen Geschichte des WAZ moderne Verwaltungs- und Sozialgebäude für die Mitarbeitenden von EURAWASSER und WAZ innerhalb des Verbandsgebietes geschaffen.
Christian Grüschow, Verbandsvorsteher des WAZ, begrüßt die Beschlüsse der Verbandsversammlung: „Um die Ver- und Entsorgungssicherheit auch in Zukunft aufrecht erhalten zu können, sind die geplanten Investitionen und Sanierungen in die wasserwirtschaftlichen Anlagen des Verbandes sowie die beschlossenen Gebührenerhöhungen zwingend erforderlich. Auch wenn die Kosten in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind, so können die erforderlichen Maßnahmen nicht einfach gestrichen oder in die Zukunft verschoben werden. Das würde die Ver- und Entsorgungssicherheit gefährden und am Ende dem Verband und dem Gebührenzahler mehr kosten.“